Die Welt blickt auf Rom
Papst Franziskus spendete Segen "Urbi et orbi"
Am gestrigen Ostersonntag blickten nicht nur die Katholiken auf den voll besetzten Petersplatz in Rom, auf dem Papst Franziskus die Ostermesse zelebrierte und anschließend den Segen „Urbi et orbi“ spendete. Über Fernsehen, Radio und die Social Media waren dabei Menschen aller Religionen und auch Atheisten mit der Heiligen Stadt verbunden.
Papst Franziskus versteht es, an den Kartagen in Rom Zeichen zu setzen und verzichtet dabei – anders als seine Vorgänger – auch auf bisherige Traditionen.
Am Gründonnerstag besuchte Papst Franziskus dazu ein Gefängnis und wusch dort Insassen die Füße. Dabei betonte er: „Jeder soll dem Nächsten dienen“. Beim Kreuzweg im Kolosseum am Karfreitag stammen die Meditationen über missbrauchte Frauen und Opfer des Menschenhandels in diesem Jahr von der italienischen Ordensfrau Eugenia Bonetti, die seit Jahrzehnten Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution versorgt, wie Vatican News berichtet. Am Karsamstag rief Papst Franziskus im Petersdom den Gläubigen zu: „Ostern lehrt uns, dass der Gläubige nicht lange auf dem Friedhof stehen bleibt, weil er gerufen ist, dem Lebendigen entgegenzugehen“, so Vatican News.
Der Höhepunkt der Feierlichkeiten waren die gestrige Ostermesse und der Segen „Urbi et orbi“. Anders als Benedikt XVI. und Johannes Paul II. verzichtete Papst Franziskus auf das Verlesen der Osterbotschaft in vielen Sprachen und setzte eher auf inhaltliche Akzente. So betonte er in seiner "Urbi et orbi" - Ansprache, dass die Auferstehung Christi "eine Botschaft der Befreiung der Menschen" sei, besonders für die, die es nötig hätten. Konkret nannte Papst Franziskus dabei die Menschen in Syrien, Jemen, Libyen, Ukraine, Venezuela, Nicaragua. Zudem rief Papst Franziskus zum Gebet für Anschlagsopfer in Sri Lanka auf. Aber Papst Franziskus machte den Gläubigen auch Mut, denn Ostern sei eine "Zeit der Erneuerung": „Christus lebt! Er ist Hoffnung für jeden von uns und die gesamte Welt. Lassen wir uns von ihm erneuern! Frohe Ostern!“
Wer Rom und den Vatikan besucht, wird schnell in einen Bann gezogen. Glaube, Geschichte und "dolce vita" sind im flächenmäßig und einwohnerzahlmäßig kleinsten Staat der Welt vereint. Auch außerhalb der Ostertage ziehen Rom und der Vatikan daher Gläubige wie Nichtgläubige aus der ganzen Welt in die Stadt der sieben Hügel.
Der Blickpunkt Rom – Newsletter hat sich daher zum Ziel gesetzt, alle 14 Tage unabhängige Nachrichten aus Rom und aus der Weltkirche zu veröffentlichen.
Foto: Christian Schnaubelt